Kapazitätsengpass Stammstrecke?

Aus Gründen der Kapazität müsste eine zweite S-Bahn-Stammstrecke erst diskutiert werden, wenn 34 oder mehr S-Bahnen pro Stunde und Richtung die Isar im Kernbereich Münchens queren sollen, sprich erst wenn S1-West oder S4-West einen 10-Minuten-Takt erlauben.

Begründung:

Gemäß Bayerischer Staatsregierung von 2006 [1] beträgt die Leistungsfähigkeit der bestehenden S-Bahn-Stammstrecke 33 Züge pro Stunde und Richtung, wenn diese nicht durch den Ostbahnhof beschränkt würde [1]. Die DB wies bereits 2002 nach, dass bei Zugfolgezeiten von theoretisch bis zu 91s (theoretisch 39,5 Züge pro Stunde und Richtung) Haltezeiten von 30s gewährleistet bleiben [2][3]. 33 Züge pro Stunde und Richtung beinhalten sogar noch 12% (>10%) Pufferzeit (gemäß Planfeststellungsunterlagen der DB-Projektbau von 2010 weist die bestehende S-Bahn-Stammstrecke eine Leistungsfähigkeit von theoretisch 37,5 Zügen pro Stunde und Richtung auf [4].

[1] Bayerische Staatsregierung: Antwort auf Frage 6 der Landtagsanfrage "Stammstrecke IV" von Dr. Martin Runge und Dr. Christian Magerl. München, 2006

[2] Kunz, Jürgen (DB Netz): Entwicklung der Infrastruktur der S-Bahn München zum 10-Minuten-Takt (Eisenbahntechnische Rundschau, ETR 09/2002, S.546, Bild 3). Hestra-Verlag, Hamburg, 2002

[3] Wuth, Michael (DB Netz): Die S-Bahn München - Weichenstellung in die Zukunft (Eisenbahntechnische Rundschau, ETR 09/2002, S.537). Hestra-Verlag, Hamburg, 2002

[4] DB ProjektBau GmbH, Regionalbereich Süd (Vorhabensträger): 2. S-Bahn Stammstrecke München, Planfeststellungsabschnitt 3neu (Planfeststellungsunterlagen, Seite 26; "eine theoretische Mindestzugfolgezeit von 1,6 Minuten" = 37,5 Züge pro Stunde und Richtung). DB ProjektBau GmbH, München, 2010

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