Initiativen und Verbände

 

 


 

Die Münchner Umweltschutzorganisation Green City e.V.

Der freundliche MVG-Maulwurf, der die Gemüter bei Baumaßnahmen und den damit einhergehenden Beeinträchtigungen informieren und besänftigen soll, ist den Münchner Bürgerinnen und Bürgern längst vertraut. Ein solch possierliches Tierchen fehlt dem 2. S-Bahn-Tunnel. Ein Omen?

München besitzt ein starkes Zentrum, das bereits jetzt täglich als Fahrziel von 85 % der ÖPNV-Nutzer angesteuert wird. Eine Steigerung durch einen zweiten Tunnel ist hier ungewiss. Entscheidender ist für uns jedoch, ob eine weitere Interessensverdichtung im Zentrum überhaupt im Fokus einer Stadtentwicklung stehen sollte, die sich „kompakt, urban, grün“ auf die Leitlinie geschrieben hat.

Wenn die Stadt, wie in der Fortschreibung der Perspektive München gewollt, eine „polyzentrische und vernetzte Struktur funktionsfähiger Stadtteile mit unterschiedlichen Profilen und Qualitäten“ entwickeln will, so müssen Querbeziehungen geschaffen werden, die den Menschen ein rasches Vorankommen zwischen diesen Nutzungsräumen ermöglicht. Die Kapazitätsprobleme der S-Bahn und der Ausbau des Bahnknoten München lassen sich nur in einem vernetzten System lösen, nicht durch einen einzelnen Tunnel, dessen Finanzierung bis dato ungewiss ist.

Aus diesem Grund begrüßt Green City das „bessere S-Bahn-Konzept für die Region München“ als eine Möglichkeit, die Mobilitätsbedürfnisse der Münchner Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft klimafreundlich zu bedienen und der Metropolregion München weiterhin Entwicklungspotential zu ermöglichen.

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Kreisverband München e.V.

Leistungsfähige Ring- und Querverbindungen für den öffentlichen Verkehr statt weiterer Tunnel durch die Innenstadt
In München gibt es nicht zuwenige U- und S-Bahn-Linien ins Zentrum, sondern zuviele Menschen, die unfreiwillig durch die Innenstadt fahren müssen, um ihre eigentlichen Ziele zu erreichen.

Der VCD München fordert den Ausbau von Quer- und Tangentialverbindungen, auf denen man die überlasteten Innenstadt-Strecken umfahren kann, wie das für Autofahrer selbstverständlich ist. Dann gibt es auf den heutigen Linien automatisch mehr Platz für die Leute, die tatsächlich in die City fahren möchten.

Vorschläge hierzu: Trambahn-Westtangente; Tram Schwabing-Bogenhausen; Stadtumlandbahn; provisorische Haltepunkte für Regionalzüge am Kolumbusplatz und an der Lindwurmstraße (die in der Praxis den Nutzen des S-Bahn-Südrings demonstrieren würden).

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Münchner Forum, Arbeitskreis Schienenverkehr,
Dr.-Ing. Wolfgang Beyer

Der Schienenverkehr hat sich in der Europa Region München zu einem modernen und leistungsfähigen Verkehrssystem für den Personennahverkehr entwickelt, der sich auf gemeinsamen Gleisen vielfach  noch mit dem kontinentalen Fernverkehr, den Regionalzügen und dem Güterverkehr um München herum überschneidet.

Die Kapazitätsgrenze der Münchner S-Bahnen, die heute alle durch den Tunnel unter der Innenstadt fahren müssen, und der hoch belasteten Umsteigepunkte zu den U-Bahnen in Nord-Süd-Richtung am Hauptbahnhof, Marienplatz und am Ostbahnhof ist nahezu erreicht. Die Entwicklung der Landeshauptstadt München verlangt eine gute Verbindung zwischen Innenstadt, Stadtteilzentren und Umlandgemeinden mit kurzen Reisezeiten und in einem dichten 10 min Takt. Das kann nur ein Schnellbahnnetz hoher Kapazität und Qualität mit Nutzung der vorhandenen Trassen im Süden und Norden des Stadtzentrums und Verteilung der Reisenden zu den Zielstationen im gesamten Stadtgebiet sichern. Der geplante kostspielige S-Bahn-Tunnel in riskanter Tieflage bringt dagegen nur bedingt einen Fahrzeitgewinn für die Fahrgäste zum Marienplatz und zum Flughafen, blockiert aber aufgrund der hohen Kosten alle erforderlichen Massnahmen am Gesamtnetz.

Der von der Bürgerinitiative angesprochene stufenweisen Ausbau des künftigen Gesamtnetzes ermöglicht rasche Verbesserungen für alle Fahrgäste und Bahnen im Nah- und Fernverkehr. Der Arbeitskreis Schienenverkehr des Münchner Forums schätzt die Kompetenz der Bürgerinitiative Tunnelaktion und unterstützt die lebendige Bürgerbeteiligung in dem Innenstadtbezirk Münchens rechts der Isar, der von dem aktuell geplanten 2. S-Bahntunnel besonders betroffen ist.

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Bürgerinitiative S-Bahn Tunnel Haidhausen

Ingeborg Michelfeit, Vorsitzende


Wir lassen die Kirche im Dorf und machen keine Kirchturmpolitik. Natürlich schreckte uns das Vorhaben der Bahn im eigenen Stadtviertel auf, aber schnell stellten wir fest, dass die Planung an sich völlig verkorkst ist. Es ist keine Frage eines Stadtgebiets, die ganze Stadt und das Umland sind gleichermaßen betroffen.

Wir sind nicht um des Zeitgeistes Willen dagegen, sondern wünschen uns eine gut durchdachte, schonendere und innovative Lösung zur Entlastung der Stammstrecke. Es macht den Verkehr nicht umweltfreundlicher, wenn im Vorfeld Mensch und Natur jahrzehntelang leiden müssen, weltbekannte Gebäude gefährdet werden und 40 Meter tiefe Krater umsatzstärkste Plätze über Jahre verunstalten.

Der Altersaufbau der Bevölkerung zeigt deutlich, dass der Anteil der älteren Menschen in unserer Gesellschaft immer größer wird. Die Mitbürger, die nicht mehr oder noch nicht auf eigenen Rädern am Verkehr teilnehmen können, sind auf einen in jeder Hinsicht sicheren ÖPNV angewiesen, wollen aber nicht in den Untergrund. Die Investition in den Tunnel ist eine Investition in die Vergangenheit. Für die Entwicklung unserer Stadt in verkehrlicher und auch städtebaulicher Hinsicht wird dieser Tunnel schon in naher Zukunft zu einem Klotz am Bein. Noch bauen wir darauf, dass die Vernunft siegt mit einer ehrlichen, authentischen und bürgernahen Politik.

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